Qigong 

"... ist für mich wie ein Tanz mit meiner innersten Wirklichkeit..."

"... ist für mich das Bewusste Loslassen hinein in den unendlich weiten Raum des Göttlichen... "

"... ist für mich körperliche Bewegung, Stärkung meiner Lebenskraft, Beruhigung und Klärung von Geist und Seele..."

"... ist für mich die Steckdose um meine leeren Batterien wieder aufzuladen..."


Qi chin. - bedeutet Atem, Lebensenergie, Lebenshauch - die Kraft, die Leben ermöglicht und alles durchdringt.

Gong chin. - bedeutet Arbeit, Können, Fähigkeit.

Was ist Qigong?

Qigong ist das bewusste Be-weg-en auf den drei Ebenen unseres Seins: Körper, Seele und Geist.

Durch das regelmäßige Üben werden wir beweglicher in den verschiedensten körperlichen Systemen wie Gelenke, Muskeln, Faszien, Wirbelsäule.... Die Knoten in unserem System werden gelöst, und unsere Energie kann wieder in der  richtigen Qualität und im richtigen Ausmass zum Fliessen kommen - gleichsam wie das Wasser wieder in einem Schlauch durchschiessen kann, wenn der Knick im Schlauch gelöst wurde. Dabei ist es wichtig, dass die Kraft nicht unkontrolliert hinausschiesst, sondern in einem optimalen Gleichgewicht in einem gesunden Zyklus Verbindung schafft.

Das regelmässige Üben stärkt unsere Verwurzelung, wir bekommen festen Boden unter den Füssen und erfahren Stabilität und Sichheit. Dadurch verlieren Gefühle und Gedanken ihre Sogwirkung und wir identifizieren uns mehr und mehr mit unserer Mitte, mit dem besten Ich-Selbst in uns ... dieses Selbst, das wir aus unseren glücklichsten und lebendigsten Momenten unseres Lebens kennen. Unten tief gegründet wird die Seele frei, um den Himmel zu küssen und den Segen der Schöpfung zu empfangen und weiterzugeben.

Das heutige Qigong als Meditations- und Bewegungsübungspraxis wurde über einen Zeitraum von über 2 Jahrtausenden entwickelt, mit dem Ziel, Qi, die Lebendigkeit/Lebensenergie, systematisch zu ordnen, zu stärken und dadurch die Gesundheit des Menschen zu unterstützen und sein körperliches und geistiges Potential zur Entfaltung zu bringen.

Qigong ist ein Überbegriff für unterschiedliche Übungsmethoden, um Lebensenergie zu aktivieren, um Energieblockaden aufzulösen und Selbstheilungskräfte anzuregen.


Im Qigong bedeutet Lernen nicht das, was wir normalerweise darunter verstehen. Es geht nicht um das Beherrschen von Übungen, das Unterscheiden von Richtig und Falsch oder um Fortschritte im kognitiven Verständnis. Lernen bedeutet hier vielmehr in den Körper zu kommen, im Körper zu sein und über die tiefe Lebendigkeit die Rückbindung an den schöpferischen Urgrund, an das höhere Selbst, an das höchste Bewusstsein zu erfahren.

Wozu Qigong üben?

Qigong ist neben Akupunktur und Kräuterheilkunde eine wesentliche Säule der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) und umfasst den Bereich der Selbstermächtigung im Umgang mit der eigenen Gesundheit - das, was ich selbst aktiv für meine körperlichen und seelischen Heilungsprozesse tun kann.

Qigong ermöglicht Verbesserungen in folgenden Bereichen:

  • Selbstregulation, Harmonisierung, in die eigene Mitte kommen, zur Ruhe kommen, Entschleunigung
  • Stressabbau, Entspannung (Kiesewetter, E., Reuther, I., 2009. Berichte aus der Qigong-Forschung, 24, S. 99-109)
  • Auflösen ungünstiger Muster, Mühelosigkeit in Haltung und Bewegung
  • Haltungstraining: zentrierte Aufrichtung, entlastete Schulter- und Nackenmuskulatur, Erdung - "unten stabil - oben leicht" (Schneider, B., 2018. Die Behandlung des chronischen Rückenschmerzes - die Rolle der TCM im tagesklinischen Setting. Deutsche Zeitschrift für Akupunktur. 61, S. 156.; Zubin, F., 2011. Qualitative Studie bei Patienten mit chronischen HWS-Schmerzen zu Effekten von Qigong und einem stabilisierenden Nackenübungsprogramm mittels semi-strukturierter Leitfadeninterviews. Unveröffentl. Dissertation)
  • Atemregulation (Litscher, G., Liang, F., 2017. Qigong und Gesundheitsvorsorge - spezielle Aspekte aus chinesischer Sichtweise. Akupunktur & Aurikulomedizin. 43, S. 26-30.)
  • Konzentration, Gelassenheit, Wachheit, Zentrierung
  • Körperwahrnehmung
  • Migräne und Spannungskopfschmerz (Friedrichs, E., 2003. Qigong Yangsheng-Übungen in der Begleitbehandlung bei Migräne und Spannungskopfschmerz: Ergebnisse einer mulitzentrischen Studie. Zeitschrift für Qigong Yangsheng, S. 101-112.)
  • Asthma (Despeux, C., 2001. Frauen im Daoismus. Zeitschrift für Qigong Yangsheng, S. 31-49.)
  • Essenzielle Hypertonie (Ritter, Ch., 2000. Qigong Yangsheng als Therapieansatz bei essentieller Hypertonie im Vergleich zu einer westlichen Entspannungstherapie. Frankfurt a.M.: Hänsel-Hohenhausen.)
  • Psychische Befindlichkeit und körperliche Beschwerden bei chronischen Schmerzzuständen (Hildenbrand, G., Kahl, J. & Stein, S., 1998. Qigong und China, Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschulverbandes e.V. (IIZ/DVV). Bonn IIZ/DW.)
  • Burnout (Urach, H., 2014. Generating Energy. Burnout-Turnout-Prophylaxe und Therapie durch Shaolin-Qi Gong. disserta-Verlag.)
  • Fibromyalgiesyndrom (Kiesewetter, E., Willeboordse, S., 2014. Qigong bei Firbromyalgiesyndrom: Ergebnisse einer quantitativen und qualitativen Langzeitstudie. 29, S. 111-116.)

Die Grundmuster menschlicher Bewegung Öffnen und Schließen (Entfalten und Verdichten, Ein- und Ausatmen) werden in allen Aspekten des Übens, in Körperhaltung, Bewegung, Atmung, geistiger Haltung, in Herz, Blick, Hand, Fuß und Kraft nachgezeichnet, gezeigt und unterstützt (Jiao Guorui, 1997: Die 15 Ausdrucksformen des Taiji Qigong. Gesundheitsfördernde Übungen der traditionellen chinesischen Medizin. ML Verlag, Ülzen, 5. Aufl.)


Qigong erfordert keine Hilfsmittel, wenig Platz, kann im Stehen, Liegen und Sitzen praktiziert werden.